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Sportkooperation zwischen Deutschland und Uganda

Deutsch-Ugandische Sportkooperation

Kinder aus den Slums Kampala, nehmen begeistert am Sportprojekt „Sports for Development & Peace“ teil, © Irene Nabisenke

02.02.2022 - Artikel

Internationale Sportförderung des Auswärtigen Amtes

Eine große Gruppen Kinder machen Aufwärmübungen auf dem Rasen.
Sport ohne Grenzen © KEYSTONE

 Seit 1961 ist die Internationale Sportförderung des Auswärtigen Amts Teil der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Teamfähigkeit, gegenseitiger Respekt, Toleranz und Fairness sollen durch die gemeinsame Teilnahme an sportlichen Aktivitäten als positive Nebeneffekte des Sports freigesetzt und gefestigt werden – soziale Kompetenzen also, die auch außerhalb des Sports für ein friedliches Miteinander unabdingbar sind.

Die internationale Sportförderung des Auswärtigen Amtes ist eine weltweite Erfolgsgeschichte und ein Beispiel dafür, wie Sport über sprachliche, politische und kulturelle Grenzen hinweg Brücken bauen kann. In den vergangenen 50 Jahren haben das Auswärtige Amt und seine Partner – darunter der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig – mit der internationalen Sportförderung mehr als 1400 Sportprojekte in über 100 Ländern unterstützt. Etwas über fünf Millionen Euro stellt das Auswärtige Amt jährlich für die internationale Sportförderung zur Verfügung. Das Auswärtige Amt setzt unter dem Motto „Menschen bewegen – Grenzen überwinden“ verstärkte Impulse bei der weltweiten Förderung des Sports. Das Ziel: die positive Wirkung des Sports zu nutzen, um Vorurteile abzubauen, Minderheiten zu stärken und somit auch zur Völkerverständigung beizutragen. Als friedenspolitisches Instrument setzen sich viele Sportprojekte aktiv für die Konfliktprävention und Konfliktbewältigung in der Welt ein. Jedes Jahr werden rund 50 Kurzzeitprojekte in mehr als 30 Ländern gefördert. Hinzu kommen in mehreren Ländern Langzeitprojekte, die zwei bis vier Jahre laufen. Ein Beispiel ist Afghanistan: Von 2002/2003 bis 2009 unterstützten die deutschen Fußball-Experten Holger Obermann, Ali Askar Lali und Klaus Stärk den Wiederaufbau des afghanischen Fußballverbandes. Neben den vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) geförderten Fußball-Angeboten für Jugendliche und Männer hat das deutsche Expertenteam auch besonders den Aufbau des Frauen-Fußballs am Hindukusch voran gebracht.

Kinder beim Sprint
Sport ohne Grenzen © KEYSTONE

Insgesamt umfasst das Angebot der deutschen internationalen Sportförderung ganz unterschiedliche Disziplinen im Breiten- wie im Profisport. Angesprochen werden auch spezielle Zielgruppen wie Jugendliche, Frauen und Behindertensportler. Im westafrikanischen Guinea hat der DOSB im Jahr 2009 Behindertensportler bei der Anschaffung neuer Rollstühle für Rollstuhl-Basketball unterstützt. Ein Großteil der Projekte sind Aus- und Fortbildungskurse für Trainer und Athleten. Hinzu kommen Projekte, die den Auf- und Ausbau einer Verbandsstruktur und von Sportstätten auf den Weg bringen. Auch der Kampf gegen Doping und Gewalt im Alltag spielen eine Rolle, wie die Beispiele Indien und Honduras zeigen: In Neu-Delhi begleiteten deutsche Sportwissenschaftler die Ausbildung und das Training des Personals des von der WADA (World Anti-Doping Agency) akkreditierten Anti-Doping Labors. In Mittelamerika hatten eine mehrmonatige Trainerfortbildung im Fußball und eine sportwissenschaftliche Ausbildung eine klare Absicht: Sport als Prävention gegen Gewalt und Aggression einzusetzen.

Ein Schwerpunkt der internationalen Sportförderung des Auswärtigen Amtes ist seit einigen Jahren der afrikanische Kontinent. Rund 70 Prozent der Mittel gehen dorthin. Und mit Burkina Faso, Madagaskar, Mali, Mosambik, Namibia, Ruanda, Südafrika und Tansania laufen in Afrika besonders viele Langzeitprojekte unter der Leitung deutscher Sportpädagogen. Aber nicht nur in Afrika, sondern rund um den Globus ist die Zusammenarbeit mit deutschen Sportexperten und -expertinnen sehr beliebt. Anfragen für Projekte werden häufig direkt von den Ländern an die Deutschen Botschaften im Ausland gerichtet, von dort an das Auswärtige Amt in Berlin weitergeleitet und schließlich mit dem DOSB beraten. Beim DOSB in Frankfurt am Main koordiniert das Ressort für internationale Zusammenarbeit die weltweiten Einsätze der sportlichen „Botschafter“ – und hält den Kontakt mit den deutschen Trainern und Ausbildern, die in Abstimmung mit ihren Fachverbänden weltweit als Sportentwicklungshelfer unterwegs sind.

Sportkooperation zwischen Deutschland und Uganda

Uganda und Deutschland verbindet eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich der Sportförderung, die bereits seit mehr als vier Jahrzehnten besteht. Seither wurden in Uganda 2 Langzeit- und über 30 Kurzzeitprojekte durchgeführt sowie zahlreiche Sachspenden in Form von Sportgeräten, Bällen, Trikots etc. an Sportverbände und über 50 Schulen übergeben.

In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und den anderen Sportfachverbänden werden deutsche Sportexperten im Auftrag des Auswärtigen Amts ins Ausland entsandt. Von 2009 bis 2013 war der Langzeitexperte des DOSB, Herr Günter Lange, im Ministerium für Sport und Erziehung angesiedelt und beriet die jeweiligen nationalen Sportverbände beim Auf- und Ausbau moderner Sportstrukturen.

Seit den 1980ern lädt das Auswärtige Amt zudem in Kooperation mit dem DFB, dem DLV und den sportwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Leipzig und Mainz zu Trainerlehrgängen in Deutschland ein, die entsprechend zertifiziert werden. Inzwischen wurden zur Teilnahme an Weiterbildungskursen mehr als 50 Stipendien an ausgewählte Multiplikatoren in Uganda vergeben.

Darüber hinaus werden den Projekten und Sportverbänden Sachspenden in Form von Sportgeräten, Bällen, Trikots etc. zur Verfügung gestellt, um den teilnehmenden Sportlern und Trainern ein adäquates sportliches Umfeld zu schaffen. Eine der zahlreichen Materialspenden war eine elektronische Zeitmess-Anlage im Wert von 62 Millionen Uganda Shilling, die der Uganda Athletic Federation (UAF) 2011 übergeben wurde.

Durch den Einsatz der elektronischen Zeitmess-Anlage und eines Windmessers bei Sprint und Sprung können sich ugandische Athleten fortan für internationale Sportveranstaltungen in ihrem eigenen Land qualifizieren oder aber international anerkannte Rekorde im eigenen Land erbringen.

Im darauffolgenden Jahr wurden drei weitere Zeitmess-Anlagen an das Ministerium für Bildung und Erziehung übergeben, die seitdem zur elektronischen Zeitmessung der Laufgeschwindigkeit von U12 und U14 Schülern während der jährlich stattfindenen nationalen Leichtathletik-Meisterschaften der Grundschulen eingesetzt werden.

Um die erfolgreiche Zusammenarbeit im Sportbereich fortzusetzen, nahmen hochrangige Vertreter aus dem Sportbereich zudem an einer vom Auswärtigen Amt finanzierten Studienreise 2013 nach Deutschland teil. Das erworbene Wissen soll den nationalen Sportverbänden beim Auf- und Ausbau nachhaltiger Sportstrukturen unterstützen.

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