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Sport ohne Grenzen: Die internationale Sportförderung des Auswärtigen Amtes

Sie steht für Fairness, Toleranz und friedlichen Wettkampf: Die internationale Sportförderung des Auswärtigen Amtes ist eine weltweite Erfolgsgeschichte und ein Beispiel dafür, wie Sport über sprachliche, politische und kulturelle Grenzen hinweg Brücken bauen kann. In den vergangenen 50 Jahren haben das Auswärtige Amt und seine Partner – darunter der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und die Sportuniversität in Leipzig – mit der internationalen Sportförderung mehr als 1300 Sportprojekte in 100 Ländern unterstützt. Etwas über fünf Millionen Euro stellt das Auswärtige Amt jährlich für die internationale Sportförderung zur Verfügung. Das Auswärtige Amt setzt unter dem Motto „Menschen bewegen – Grenzen überwinden“ verstärkte Impulse bei der weltweiten Förderung des Sports. Das Ziel: die positive Wirkung des Sports zu nutzen, um Vorurteile abzubauen, Minderheiten zu stärken und somit auch zur Völkerverständigung beizutragen. Als friedenspolitisches Instrument setzen sich viele Sportprojekte aktiv für die Konfliktprävention und Konfliktbewältigung in der Welt ein. Jedes Jahr werden rund 50 Kurzzeitprojekte in mehr als 30 Ländern gefördert. Hinzu kommen in mehreren Ländern Langzeitprojekte, die zwei bis vier Jahre laufen. Ein Beispiel ist Afghanistan: Von 2002/2003 bis 2009 unterstützten die deutschen Fußball-Experten Holger Obermann, Ali Askar Lali und Klaus Stärk den Wiederaufbau des afghanischen Fußballverbandes. Neben den vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) geförderten Fußball-Angeboten für Jugendliche und Männer hat das deutsche Expertenteam auch besonders den Aufbau des Frauen-Fußballs am Hindukusch voran gebracht.
Insgesamt umfasst das Angebot der deutschen internationalen Sportförderung ganz unterschiedliche Disziplinen im Breiten- wie im Profisport. Angesprochen werden auch spezielle Zielgruppen wie Jugendliche, Frauen und Behindertensportler. Im westafrikanischen Guinea hat der DOSB im Jahr 2009 Behindertensportler bei der Anschaffung neuer Rollstühle für Rollstuhl-Basketball unterstützt. Ein Großteil der Projekte sind Aus- und Fortbildungskurse für Trainer und Athleten. Hinzu kommen Projekte, die den Auf- und Ausbau einer Verbandsstruktur und von Sportstätten auf den Weg bringen. Auch der Kampf gegen Doping und Gewalt im Alltag spielen eine Rolle, wie die Beispiele Indien und Honduras zeigen: In Neu-Delhi begleiteten deutsche Sportwissenschaftler die Ausbildung und das Training des Personals des von der WADA (World Anti-Doping Agency) akkreditierten Anti-Doping Labors. In Mittelamerika hatten eine mehrmonatige Trainerfortbildung im Fußball und eine sportwissenschaftliche Ausbildung eine klare Absicht: Sport als Prävention gegen Gewalt und Aggression einzusetzen.

In Ecuador, Chile, Peru und in Namibia wurden Kinder und Jugendliche mit dem Projekt Mini-Atletismo/Kids’ Athletics spielerisch an die Leichtathletik herangeführt. Bei dem Programm treten gemischte Jungen-Mädchen-Teams in den Disziplinen Sprint, Ausdauerlauf, Springen und Weitwurf gegeneinander an. Im Sportstadion springen die Mädchen und Jungen über bunte Kisten, laufen über einen Parcours aus bemalten Reifen und beweisen beim Weitwurf mit farbigen Stangen ihr sportliches Talent. Im Mittelpunkt dieser bunten Wettkämpfe stehen Teamgeist und Fairness – und etwas Bereitschaft zu kreativer Improvisation: Deutsche Sportexperten, die sich für den Aufbau von nachhaltigen Leichtathletik-Strukturen in Entwicklungsländern engagieren und das Projekt mit aufgebaut haben, bastelten mit ihren Kollegen vor Ort oft selbst die notwendigen Sportgeräte. Alte Reifen, Bananenkisten und Flaschen verwandeln sich mit viel Farbe und Ideenreichtum in bunte Sportgeräte.

Ein Schwerpunkt der internationalen Sportförderung des Auswärtigen Amtes ist seit einigen Jahren der afrikanische Kontinent. Rund 70 Prozent der Mittel gehen dorthin. Und mit Burkina Faso, Madagaskar, Mali, Mosambik, Namibia, Ruanda, Südafrika und Tansania laufen in Afrika besonders viele Langzeitprojekte unter der Leitung deutscher Sportpädagogen. Aber nicht nur in Afrika, sondern rund um den Globus ist die Zusammenarbeit mit deutschen Sportexperten und -expertinnen sehr beliebt. Anfragen für Projekte werden häufig direkt von den Ländern an die Deutschen Botschaften im Ausland gerichtet, von dort an das Auswärtige Amt in Berlin weitergeleitet und schließlich mit dem DOSB beraten. Beim DOSB in Frankfurt am Main koordiniert das Ressort für internationale Zusammenarbeit die weltweiten Einsätze der sportlichen „Botschafter“ – und hält den Kontakt mit den deutschen Trainern und Ausbildern, die in Abstimmung mit ihren Fachverbänden weltweit als Sportentwicklungshelfer unterwegs sind.
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